Im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park, der als ökologische Modellsiedlung gilt, entstand auf einem der letzten verbleibenden Baufelder östlich der parkartig gestalteten, stadtteilprägenden Landschaftstreppe eine genossenschaftliche Anlage mit 93 Mietwohnungen und 8 Gewerbeeinheiten.

Die Neubauten mit einer Gesamtmietfläche von 8.400m² wurden als gemeinschaftliches Projekt der drei Baugenossenschaften Bau- und Heimstättenverein Stuttgart eG, GWF Wohnungsgenossenschaft eG und Baugenossenschaft Friedenau der Straßenbahner eG in unmittelbarer Nähe zur Stadtbahn an der Niemöllerstraße realisiert.

Die viergeschossige Anlage mit Klinkerriemchenfassade wurde in Form einer Blockrandbebauung mit zwei gegenüberliegenden winkelförmig angeordneten Baukörpern konzipiert. Alle 8 Gebäude konnten im Erdgeschoss und den Obergeschossen zugunsten einer kompakten, wirtschaftlichen Bauweise als Drei- und Vierspännertypen realisiert werden. In einer gemeinsamen Tiefgarage sind alle notwendigen PKW-Stellplätze untergebracht.

Im Blockinneren entstand eine mit geschwungenen Höhenabstufungen gestaltete „Grüne Mitte“, die für Aufenthaltsqualität sorgt, als Treffpunkt für die Bewohner und Bewohnerinnen dient und zum Spielen einlädt. Im nicht unterbauten Bereich des Innenhofs wachsen großkronige Bäume. Das Regenwasser, das sich auf den extensiv begrünten Flachdächern der Anlage sammelt, versickert in den Grünflächen bzw. wird zur Retentionsfläche im Bereich der Landschaftstreppe geleitet.

Für die Wohnungen bot es sich an, die Wohnzimmer mit großzügigen Fensterflächen und Balkonen mit Glasbrüstungen hauptsächlich nach Süden und Westen zur „Grünen Mitte“ oder zur „Landschaftstreppe“ zu orientieren. Im obersten Geschoss entstanden Penthouse-Wohnungen mit großzügigen und in Teilbereichen überdachten Terrassen.

Die Hauszugänge befinden sich im Norden oder Osten und werden mit einer transparent gestalteten Treppenhausfassade betont. Durch die straßenseitige Anordnung der Gewerbeflächen im Erdgeschoss konnten deren großflächig verglaste Schaufensterflächen zur Fassadengliederung beitragen. Gemäß städtebaulicher Vorgabe wurden die Raumkanten des begrünten Flachdachbaus entlang der Grundstücksgrenzen klar bis ins oberste Geschoss definiert. Die Fassadengliederung trägt zur optischen Reduzierung der Baumasse bei.

Durch eine wirtschaftliche Gebäudekonzeption, den KfW-Effizienzhaus-70-Standard und eine Nahwärmeversorgung über das im Scharnhauser Park bereits vorhandene Holzheizkraftwerk ist die Anlage zugleich umweltfreundlich und preiswert in den Unterhalts- und Nebenkosten.